Lese-Performance ¡Versammeln und Auseinandersetzen! Geschichte(n) erzählen im Park

30.6. / 14. 7. / 29.9.2018 Mexikoplatz

Mexikoplatz Gekreuzte Geschichte Bethold Molden Trafo.K
Leseperformance „Gekreuzte Geschichte“, (c) mexikoplatz.org

Im Rahmen des von Berthold Molden kuratierten Projektes „Mexikoplatz. Platz der gekreuzten Geschichten“ wurden das Museum auf der Flucht eingeladen, eine Leseperformance zu Protest und Flucht zu entwickeln.

Der Mexikoplatz erhielt seinen Namen, um an einen schlimmen Augenblick in der Geschichte Österreichs zu erinnern: als unser Land ausgelöscht wurde und fast niemand dagegen protestierte. Als nämlich im März 1938 die Nazis in Österreich die Macht übernahmen, jubelten Hitler nicht hierzulande nur viele Menschen zu. Auch im Ausland war kaum ein Widerspruch zu hören.

Die Ausnahme war das ferne Mexiko. Die mexikanische Regierung protestierte offiziell gegen die Annexion, und zwar vor dem Völkerbund, dem Vorgänger der heutigen UNO. Und als Österreicher_innen – vor allem Jüdinnen und Juden und Gegner_innen des Regimes – vor der Verfolgung durch die Nazis zu fliehen begannen, erhielten manche von ihnen Asyl in Mexiko. So entgingen sie der Ermordung in den Konzentrations- und Vernichtungslagern. An all das erinnert uns der Mexikoplatz.

März 1938: Mexiko protestiert gegen den Anschluss
© Thomas Fatzinek

Das Projekt suchte auf dem Mexikoplatz auch nach Spuren der Geschichte von Migration, von Vertreibung und Asyl und dem Beitrag, den die Einwanderer in ihrer neuen Heimat leisteten. Österreich ist ein Land, aus dem vor nicht allzu langer Zeit Menschen fliehen mussten. Und es ist ein Land, in dem heute Menschen von anderswo Zuflucht suchen. Wir wollen verstehen, wie Vergangenheit und Gegenwart zusammenhängen: Was hieß es zum Beispiel 1942 für eine geflüchtete Österreicherin, von Mexiko aus nach Europa zu blicken? Ihr Land in Diktatur und Krieg gefangen, ihre Familie Verfolgung und Vernichtung preisgegeben und die Möglichkeit der eigenen Rückkehr fraglich. Was verbindet diese Erfahrung mit jener eines Menschen aus Syrien oder dem Irak, der heute in Österreich Asyl gefunden hat?

Dafür wurde das Museum auf der Flucht von Kurator Berthold Molden und dem Vermittlungsteam von Trafo.k eingeladen, eine Leseperformance zu entwickeln und anschließend bei drei Terminen aufzuführen.

Termine:

30.6.2018
14.7.2018
29.9.2018

Weitere Informationen:

https://www.mexikoplatz.org

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